10 Schwarzweiß Fotografie-Tipps: So werden deine Fotos noch besser!

Fotografietipps Schwarzweiß-Fotografie
Du hast das sich­er schon erlebt: Du bear­beitest Deine Bilder, die Du in Farbe geschossen hast und plöt­zlich denkst Du: “Dieses Foto würde als Schwarzweiß Fotografie doch viel bess­er ausse­hen”. Und dann änder­st Du den Look. Und oft ist es tat­säch­lich so, dass ein Bild in Farbe eher mau, in schwarzweiß aber mega toll aussieht. Oft spielt da der Zufall eine Rolle. Was wäre, wenn Du solche Fotos aber ganz bewusst machen kön­ntest? Es ist gar nicht so schw­er. Ich gebe Dir hier mal meine 10 besten Tipps dazu, damit Deine Schwarzweiß Fotos bewusst bess­er wer­den und Du keinen Zufall mehr brauchst.

1. Nutze die Live View Deiner Kamera

Fotografiere ganz bewusst in Schwarzweiß und nutze dazu die Live View Dein­er Kam­era. Die meis­ten Kam­eras haben die Möglichkeit, das Bild in der Live View oder im Such­er auf Schwarzweiß umzustellen. Damit stellt sich Dein Auge auf eine ganz neue Sit­u­a­tion ein und Du nimmst For­men, Kon­traste, Tex­turen, Licht und Schat­ten ganz anders wahr. Und Du hast gle­ich beim Fotografieren eine Idee davon, wie das Bild am Ende aussieht. 

Wenn Du in RAW fotografierst (dazu komme ich im näch­sten Abschnitt) hast Du trotz­dem in der Nach­bear­beitung die volle Kon­trolle und kannst Dein Bild not­falls auch in Farbe bear­beit­en.
Wenn Du unsich­er bist, wo sich diese Ein­stel­lung in Dein­er Kam­era befind­et, schau mal in der Bedi­enungsan­leitung oder google danach. Für die Sony A7 iii kann ich es Dir hier zeigen: Menü / Kreativ­modus -> Schwarz/Weiß

Sony_A7_iii_Kreativmodus_Schwarzweiss_Fotografie

2. Fotografiere in RAW

Diesen Tipp gebe ich ja generell, weil Du in RAW ein­fach noch so viel mehr aus Deinen Bildern her­aus­holen kannst. Aber ger­ade in der Schwarzweiß-Fotografie hast Du eben hier die kom­plette Kon­trolle: Schat­ten kannst Du noch dun­kler machen, helle Bere­iche noch weit­er aufhellen oder absenken und eben bei Bedarf dann eben doch die Farbe zurück­holen. Es kann dur­chaus mal passieren, dass Du für einen Kun­den ein Fam­i­lien­bild in Schwarzweiß entwick­elst und er wün­scht es sich am Ende dann doch in Farbe. Dann hast Du im RAW For­mat die Möglichkeit, es nochmal neu zu bear­beit­en.

3. Trainiere Deine Schwarzweiß Fotografie

Mit unseren Augen sehen wir in Farbe und die Ver­lock­ung ist groß, sich davon ablenken zu lassen. Und meist ist das Schwarzweiß-Foto die Aus­nahme. Ver­suchs mal genau anders herum: Nimm Dir einen fes­ten Tag vor, an dem Du nur (und zwar auss­chließlich) in Schwarzweiß fotografierst. 

Stelle Deine Kam­era auf Schwarzweiß um, betra­chte die Welt durch den Such­er oder die Live View und sehe in Schwarzweiß. Wenn Du was tolles Far­biges siehst, dann über­lege Dir, wie Du es in Schwarzweiß inter­es­sant fotografieren kannst, indem Du Kon­traste ein­beziehst. Je öfter Du das machst, desto mehr trainierst Du Dein Auge, mit Schwarzweiß-Bedin­gun­gen auf “Knopf­druck” umge­hen zu kön­nen und Dich gedanklich blitzschnell umzustellen. 

Fotografietipps Schwarzweiß-Fotografie
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4. Auch schlechtes Wetter ist Dein Freund

In der Schwarzweiß-Fotografie ist abso­lut jedes Wet­ter Dein Fre­und: Nor­maler­weise scheuen wir Fotografen die harte Mit­tagssonne wie der Teufel das Wei­h­wass­er. In der Schwarzweiß-Fotografie sind harte Schat­ten und Kon­turen abso­lut willkom­men. Und auch schlecht­es Wet­ter ist super: Im Him­mel find­en sich mehr Kon­traste, Regen auf den Straßen gibt tolle Tex­turen, Nebel trägt zur Stim­mung bei. Du kreierst mit Schwarzweiß einen Look, den es in Farbe so gar nicht geben kann. Wenn die Tage grau und nass sind, nutze sie bewusst für einen tollen Schwarzweiß Fotografie Tag.

5. Achte auf Texturen

Tex­turen wirken in Schwarzweiß ganz anders als in Farbe. Und mit dem richti­gen Licht kann man das auch noch ver­stärken. Suche inter­es­sante Tex­turen wie Kopf­steinpflaster, Hauswände oder auch Klei­dung (wenn Du Men­schen fotografierst). Auch Regen kann für tolle Tex­turen sor­gen. 
Fotografietipps Schwarzweiß-Fotografie
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6. Linien und Formen

Lin­ien und For­men wirken in Schwarzweiß viel aus­drucksstärk­er als in Farbe, weil man sich auss­chließlich darauf konzen­tri­ert. Achte also auf inter­es­sante Lin­ien und For­men, die Du in Deine Bild­kom­po­si­tion mit ein­beziehen kannst. 
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7. Arbeite mit Kontrasten, Licht und Schatten

Darfs ein biss­chen mehr sein? Ja, sehr gerne. In der Schwarzweiß Fotografie sind starke Kon­traste, Licht und Schat­ten das A und O. Je mehr Du Dich damit beschäftigst, desto bess­er ver­stehst Du damit umzuge­hen und das nützt Dir dann natür­lich eben­falls in der Farb­fo­tografie. 
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8. Nutze Vignetten

Mit ein­er leicht­en oder vielle­icht auch starken Vignette kannst Du den Blick des Betra­chters auf Dein Haupt­mo­tiv lenken. Pro­biere aus, was hier bess­er passt. Zu Beginn des Fotografie-Zeital­ters kon­nten Objek­tive noch nicht den Rand ausleucht­en und eine Vignette am Bil­drand war völ­lig nor­mal. In der mod­er­nen Zeit sind die Objek­tive natür­lich so hoch entwick­elt, dass das kaum bis sel­ten passiert. Doch ist es ein kün­st­lerisches Gestal­tungsmit­tel und sehr oft fügt man es in der Nach­bear­beitung noch hinzu. Teste, wie Dein Foto mit oder ohne Vignette aussieht. 
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9. Entscheide Dich!

Es gibt viele, die sich unsich­er sind: Soll ich das Foto in Farbe oder in Schwarzweiß machen? Ger­ade auf Insta­gram sieht man immer wieder die Frage: “Was gefällt Euch bess­er? Farbe oder Schwarzweiß?“
Wenn ich so etwas lese, dann denke ich immer, dass der Fotograf das Foto nicht bewusst fotografiert hat. Ich entschei­de mich immer für eine Vari­ante. Mache ich das Foto bewusst in Schwarzweiß, dann bleibt es auch so. Wenn ich meinen Kun­den nach einem Neuge­bore­nen- oder Hochzeitsshoot­ing einzelne Bilder in schwarzweiß übersende, dann gibt es diese Bilder nicht auch noch zusät­zlich in Farbe. Ein­fach, weil ich sie bewusst so bear­beit­et habe. Sollte natür­lich ein Kunde ein Schwarzweiß-Foto den­noch in Farbe wün­schen, ist das kein The­ma und das mache ich natür­lich auch. 
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10. Nachbearbeitung in RAW

Zu guter Let­zt ste­ht natür­lich die Nach­bear­beitung an. Und da ist auch wieder Dein per­sön­lich­er Geschmack gefragt. Hast Du in RAW fotografiert, dann sind alle Bild­in­for­ma­tio­nen enthal­ten (auch die Farbe) und Du hast alles selb­st in der Hand. Aber auch die Qual der Wahl. Wichtig ist eines: Es reicht nicht, ein­fach nur dem Foto die Farbe zu entziehen. Das wäre zu ein­fach. Du musst mit den Kon­trasten, Hel­ligkeit­en, Schat­ten, Tiefen spie­len. Es darf hier gerne etwas mehr sein. In Schwarzweiß sind Über- oder Unter­be­lich­tun­gen in Ord­nung und Du kannst mit dem Herun­ter­regeln der Schwarzw­erte bewusst Dinge aus­blenden, die unwichtig sind.
Ich ver­wende auch gerne Kör­nung in meinen Schwarzweiß-Bildern, weil ich den leicht­en Retro-Look sehr gerne mag.
Spiele mit den Reglern und wenn Dir Dein Ergeb­nis gefällt, dann spe­ichere Dir das auch als pre­set ab (In Adobe Light­room geht das zum Beispiel super ein­fach). 
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Fazit

Die Schwarzweiß-Fotografie kann so mega viel Spaß machen und Deine Fotografie auf ein noch höheres Lev­el brin­gen, wenn man ein paar Dinge im Hin­terkopf behält. Achte auf Kon­traste, For­men, Linen, Licht und Schat­ten und lerne damit umzuge­hen. Fotografiere bewusst in Schwarzweiß und stelle Deine Kam­era auf diesen Modus um, damit Du gar nicht erst durch Far­ben abge­lenkt wirst. 
 
Ich hoffe, meine Tipps kon­nten Dir weit­er helfen und Du bist nun heiß darauf, in Schwarzweiß zu fotografieren. Hin­ter­lasse mir doch gerne mal einen Kom­men­tar.

Viel Spaß beim Aus­pro­bieren & Hap­py Shoot­ing!
Marc

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