Was ist eigentlich…? – 9 fotografische Fachbegriffe leicht erklärt

Fotokurse_Fotoschule_Stuttgart_Coaching_Fotografie (2)

Die Fotografie ist voller Begriffe, die für Einsteiger:innen wie Fachchi­ne­sisch klin­gen. Doch keine Sorge: Viele dieser Wörter beschreiben Konzepte, die sich leicht ver­ste­hen lassen – und noch leichter anwen­den, sobald man sie ken­nt! In diesem Blog­beitrag erk­läre ich 9 span­nende Fach­be­griffe aus der Fotografie kurz in ein­fachen Worten und zeige dir, wie du sie in der Prax­is nutzen kannst.

1. Chromatische Aberration – Was sind die bunten Ränder an meinen Bildern?

Chro­ma­tis­che Aber­ra­tion tritt auf, wenn Licht in einem Objek­tiv unter­schiedlich stark gebrochen wird. Das führt zu bun­ten Rän­dern (meist lila oder grün) an kon­trastre­ichen Kan­ten, z. B. bei Ästen vor hellem Him­mel.

Prax­is­tipp:

  • Ver­mei­de extreme Blenden­werte (z. B. f/1.4) bei gün­stigeren Objek­tiv­en.
  • Bear­beite chro­ma­tis­che Aber­ra­tion ein­fach in Pro­gram­men wie Light­room oder Pho­to­shop her­aus – meist reicht ein Klick.

2. Hyperfokaldistanz – Der Trick für gestochen scharfe Landschaften

Die Hyper­fokald­is­tanz beschreibt die Fokus­dis­tanz, bei der der Bere­ich von der hal­ben Ent­fer­nung bis ins Unendliche scharf ist. Beson­ders in der Land­schafts­fo­tografie ist dies ein mächtiges Werkzeug.

Prax­is­tipp:

  • Nutze Apps oder Hyper­fokalta­bellen, um die richtige Dis­tanz zu find­en.
  • Stelle dein Objek­tiv manuell auf diese Ent­fer­nung ein, um max­i­male Tiefen­schärfe zu erre­ichen.

3. Moiré-Effekt – Wenn feine Muster stören

Der Moiré-Effekt tritt auf, wenn sich feine, regelmäßige Muster (z. B. Klei­dung oder Fas­saden) mit den Pix­eln des Kam­erasen­sors über­lagern. Das führt zu stören­den Wellen­mustern.

Prax­is­tipp:

  • Fotografiere mit leicht verän­dert­er Per­spek­tive.
  • In der Nach­bear­beitung kannst du Moiré mit Tools wie Light­room reduzieren.

4. Flare (Lens Flare) – Lichtspiele oder Störquelle?

Lens Flares entste­hen, wenn starkes Licht direkt ins Objek­tiv scheint und reflek­tiert wird. Sie zeigen sich als Lichtkreise oder Schleier und kön­nen entwed­er störend oder kün­st­lerisch wirken.

Prax­is­tipp:

  • Ver­mei­de Flares, indem du eine Streulicht­blende ver­wen­d­est.
  • Nutze Flares gezielt, um eine warme, emo­tionale Bild­stim­mung zu erzeu­gen – z. B. bei Gegen­licht­porträts.

5. Farbtemperatur – Warum sieht mein Weiß manchmal blau aus?

Die Farbtem­per­atur wird in Kelvin gemessen und beschreibt, ob Licht “warm” (z. B. Kerzen­licht) oder “kalt” (z. B. bewölk­ter Him­mel) wirkt. Ein falsch­er Weißab­gle­ich führt zu Farb­stichen.

Prax­is­tipp:

  • Fotografiere im RAW-For­mat, um den Weißab­gle­ich später flex­i­bel anzu­passen.
  • Exper­i­men­tiere mit unter­schiedlichen Farbtem­per­a­turen, um Stim­mungen im Bild zu beto­nen.

6. Tilt-Shift – Mehr als ein Miniatur-Look

Tilt-Shift-Objek­tive verän­dern die Schär­feebene in einem Bild. Sie wer­den oft für kreative Miniatur-Effek­te genutzt, kön­nen aber auch Per­spek­tivverz­er­run­gen in der Architek­tur­fo­tografie kor­rigieren.

Prax­is­tipp:

  • Für einen Miniatur-Look brauchst du kein Tilt-Shift-Objek­tiv – viele Bild­bear­beitung­spro­gramme haben entsprechende Fil­ter.
  • Nutze den Effekt sparsam, damit er nicht kitschig wirkt.

7. ETTR (Expose to the Right) – Besser belichten für mehr Details

ETTR bedeutet, dass du das His­togramm deines Bildes gezielt nach rechts ver­schieb­st (also heller belicht­est), ohne wichtige Bild­de­tails aus­bren­nen zu lassen. So max­imierst du die Bild­in­for­ma­tio­nen.

Prax­is­tipp:

  • Kon­trol­liere dein His­togramm nach jed­er Auf­nahme.
  • In der Nach­bear­beitung kannst du die Hel­ligkeit wieder anpassen, ohne Bildqual­ität zu ver­lieren.

8. Vignettierung – Kreatives Abdunkeln der Ecken

Vignettierung beschreibt eine Abdun­klung oder Abschat­tung an den Bil­drän­dern. Sie kann unfrei­willig durch das Objek­tiv entste­hen oder gezielt genutzt wer­den, um den Blick auf das Motiv zu lenken.

Prax­is­tipp:

  • Reduziere unge­wollte Vignettierung in der Nach­bear­beitung.
  • Erzeuge bewusst Vignetten, um einen filmis­chen Look zu erzie­len oder dein Haupt­mo­tiv zu beto­nen.

9. Focus Peaking – Die perfekte Hilfe für manuelles Fokussieren

Focus Peak­ing hebt bei manchen Kam­eras die schar­fen Bere­iche eines Bildes durch far­bige Markierun­gen her­vor. Das ist beson­ders nüt­zlich, wenn du mit manueller Fokussierung arbeitest.

Prax­is­tipp:

  • Aktiviere Focus Peak­ing in den Kam­er­ae­in­stel­lun­gen, falls ver­füg­bar.
  • Ide­al für Porträts oder Makro­fo­tografie, wenn es auf absolute Präzi­sion ankommt.

Fazit

Die Welt der Fotografie mag auf den ersten Blick kom­pliziert wirken, doch oft steckt hin­ter den Begrif­f­en ein ein­fach­er, prak­tis­ch­er Nutzen. Ob du scharfe Land­schaften mit der Hyper­fokald­is­tanz aufn­immst oder Lens Flares gezielt ein­set­zt – je mehr du über diese Begriffe weißt, desto selb­st­be­wusster wirst du hin­ter der Kam­era.

Welch­er dieser Begriffe war neu für dich? Oder gibt es weit­ere Fach­be­griffe, die du schon immer ver­ste­hen woll­test? Schreib mir gerne deine Gedanken!

Fotokurse_Fotoschule_Stuttgart (30)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert